Anlässlich des am 14.06.2019 stattgefundenen „Zukunftskongress 2019“, den die Österreichische Tierärztekammer an der Veterinärmedizinischen Universität Wien veranstaltete, haben wir uns in Form einer Info-Kundgebung vor der Vetmeduni Vienna versammelt, um dezent an die Wissenschaftlichkeit in der Tiermedizin zu erinnern und Studierende, Uni-Mitarbeiter sowie Passanten zu informieren.
Die Österreichische Tierärztekammer fördert aktiv Homöopathie und andere dubiose Praktiken, deren Wirkung bestenfalls nicht über den Placeboeffekt hinausgeht und fordert deren Lehre als fixen Bestandteil des Veterinärstudiums. Zusätzlich vergibt sie den Titel des Fachtierarztes für Homöopathie und bietet entsprechende Kurse an. Man muss sich hier ernsthaft fragen, zu welchem Zeitpunkt nach dem Studium die Funktionäre und Befürworter wissenschaftlich unhaltbarer Methoden für sich persönlich die Wissenschaft und den Verstand zu Grabe getragen haben. Schließlich geloben Tierärztinnen und Tierärzte bei Studienabschluss unter anderem „den Wissenschaften in Wahrhaftigkeit zu dienen und ihre Ziele zu fördern“ und sich „dadurch des akademischen Grades würdig zu erweisen“.
Sehr gefreut haben wir uns über die vielen positiven Reaktionen – Passanten, die erzählten wieviel Geld sie sinnloserweise schon an „Alternativmedizin“ verschwendet haben, Studierende, die uns Lob entgegengebracht haben und sich über Homöopathen beschwerten, die regelmäßig Infomaterial an der Uni verteilen und sogar Uni-Mitarbeiter, die sich über angebotene Wahlfächer in Homöopathie und die „Alternativmedizinische Klinik“ an der Vet.med. echauffierten. Die tollen Rückmeldungen haben uns trotz drückender Hitze sehr positiv gestimmt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Tierärztekammer auch weiterhin an ihre Verantwortung für eine wissenschaftsbasierte Tiermedizin zu erinnern. Neue Mitstreiter in der Sache sind bei uns immer gerne willkommen!